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Symposium zu „Contributions to Energy Transition Technologies“ Evonik Day 2025 an der TUM School of Natural Sciences

Am 21. Oktober 2025 fand an der TUM School of Natural Sciences der Evonik Day 2025 statt – ein Symposium, das sich den Herausforderungen und Chancen moderner Energiewende-Technologien widmete. Organisiert in Zusammenarbeit mit Evonik Industries, der Münchener Chemischen Gesellschaft (Ortsverband der Gesellschaft Deutscher Chemiker) und der TUM International GmbH, bot die Veranstaltung im voll besetzten Science Cinema Hörsaal der Technischen Universität München (TUM) spannende Einblicke in aktuelle Forschung und bereits in der Industrie angewandte Verfahren mit dem Fokus auf Energiematerialien. 

Prof. Richard Fischer (TUM) eröffnete die Veranstaltung mit einem herzlichen Willkommen an die zahlreichen Gäste im Hörsaal und online. Gemeinsam mit Dr. Christoph Weckbecker (Evonik) und Prof. Tom Nilges, dem Leiter des Departments Chemie, betonte er die Bedeutung des Dialogs zwischen Industrie und Forschung für nachhaltige Innovationen.

Nachhaltige Prozesse durch Elektrodialyse

Den wissenschaftlichen Auftakt bildete ein Tandemvortrag von Prof. Michael Zavrel (TUM Campus Straubing) und Dr. Silvia Blank-Shim (Evonik Operations GmbH) mit dem Titel “Towards more sustainable bioprocesses via electrochemical separation methods – opportunities and industrial example”.

Zavrel stellte die zwölf Prinzipien der Grünen Chemie in den Mittelpunkt und zeigte, wie elektrodialytische Trennverfahren dazu beitragen können, Abfälle zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. „Prinzip Nummer eins: Abfall vermeiden“, betonte Zavrel.

Blank-Shim knüpfte mit industriellen Praxisbeispielen an: Elektrodialyse ermögliche nicht nur die Reduktion von Treibhausgasemissionen, sondern auch Fortschritte in Richtung Kreislaufwirtschaft. Trotz vieler Herausforderungen sei es gelungen, das Verfahren erfolgreich in industrielle Prozesse zu integrieren

Innovative Beschichten für Metallanoden für langlebige Batterien

Im Anschluss präsentierte Prof. Roland Fischer (TUM) seinen Vortrag “Smart coatings for metal anodes: Drastic extension of battery lifetime”. Humorvoll von seinem Bruder Prof. Richard Fischer vorgestellt, spannte er den Bogen von seinen Arbeiten an Metall-Organischen Gerüsten (MOFs) hin zu neuen Entwicklungen in der Batteriematerialforschung.

Im Fokus standen Aqueous Zinc-Ion-Batterien und der Einsatz von Covalent Organic Frameworks (COFs) zur Stabilisierung von Metallanoden. Eine fluorierte COF-Schicht zeigte beeindruckende Ergebnisse: über 100.000 Ladezyklen und deutlich verbesserte Stabilität. „Polymere wie die COFs sind wunderbar – sie sind günstig im Vergleich zu MOFs,“ kommentierte Prof. Roland Fischer.

Nanoskalige Einblicke in Energie­materialien

Prof. Johanna Eichhorn (TUM) widmete sich in ihrem Vortrag “Interfaces, Surfaces, and Defects in Photoelectrochemical Energy Materials” der Bedeutung nanoskaliger Strukturen für die Effizienz von Energieumwandlungssystemen.

„Für den Übergang zu einer nachaltigen, „grünen“ Energieumwandlung benötigen wir verschiedene Technologien,“ so Eichhorn. Am Beispiel von Kupfer-Vanadium-Oxid-Dünnschichten zeigte sie, wie gezielte nanoskalige Materialoptimierung makroskopische Leistungsverbesserungen ermöglicht. Ihre Forschung legt die Grundlage für ein besseres Verständnis photoelektrochemischer Prozesse und damit u.a. für die Entwicklung effizienterer Solarenergietechnologien.

Additive als Schlüssel für effiziente Lithiumbatterien

Den Abschluss der wissenschaftlichen Beiträge bildete Dr. Pier Francesco Caponi (Evonik Operations GmbH) mit seinem Vortrag Small amount, big effect – where Evonik additives boost customer processes in lithium ion battery production”.

Er demonstrierte, wie Evonik-Additive die mechanischen Eigenschaften und die Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Batterien verbessern – etwa durch optimierte Dispergierung, Benetzung und Stabilisierung der Elektrodenmaterialien. „Die Benetzungsqualität hängt stark von der Oberflächenspannung des Beschichtungsmaterials und der gewünschten Anwendung ab,“ erläuterte Caponi. Die gezielte Additivierung ermögliche sowohl höhere Zellleistung als auch kosteneffizientere Produktion – besonders relevant für die Automobilindustrie.

In den abschließenden Worten bedankten sich Prof. Richard Fischer und Dr. Christoph Weckbecker bei allen Referierenden und Teilnehmenden. Beim anschließenden Get-together mit Getränken und Snacks wurde der Abend in entspannter Atmosphäre fortgesetzt – mit angeregten Gesprächen über die Zukunft der nachhaltigen Chemie und Energietechnologien.

 

Unser besonderer Dank gilt Evonik und Dr. Christoph Weckbecker für ihr langjähriges und engagiertes Wirken, das die Verbindung zwischen Industrie und Forschung an der TUM nachhaltig stärkt.

 

Originalbericht: Evonik Day 2025 at the TUM School of Natural Sciences - TUM School of Natural Sciences

Bild: Prof. Michael Zavrel (TUM) und Dr. Silvia Blank-Shim (Evonik) stellen sich den Fragen des Auditoriums. Bildrechte: Dr. Robert Reich / TUM

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